Angst, das Ziel nicht zu erreichen

Noch 21 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Datum Strecke Pace Herzfrequenz Anstieg
28.03. 10 km, Laufband 6:00 min 118  
29.03. 13,1 km 5:22 min 120  
30.03.

Laufpause

     
31.03. 14,5 km 5:16 min 119  
01.04. 10 km, Laufband 6:00 min 107  
02.04. 12,3 km 5:16 min 118  132m
03.04. 21,2 km 5:39 min 119  

Jetzt sind es nur noch 3 Wochen bis zum Hamburg-Marathon. Seit neun Wochen bin ich zum ersten Mal wieder über 80 Wochenkilometer gelaufen. Und am Sonntag war es erst der dritte Lauf über 20 Kilometer in diesem Jahr (8.1. = HM 1:49, 14.1. = 20,3 km 1:49, 3.4. = HM 1:59). Aufgrund meiner Oberschenkelverletzung bin ich im gesamten Februar lediglich 47,1 km gelaufen. Das hatte ich mir natürlich völlig anders vorgestellt. Auch wenn ich kein Freund von ganz langen Läufen bin, hatte ich für Februar und März regelmäßige, wöchentliche Trainingsläufe zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Kilometern geplant und wollte insgesamt achtzig bis neunzig Kilometer pro Woche erreichen. Danach hatte ich ursprünglich Anfang April eine Teilnahme am Berliner Halbmarathon ins Auge gefasst, um meine Form einschätzen zu können. Eine erzielte Zeit unter Wettkampfbedingungen hätte es mir leichter gemacht, mich richtig einzuschätzen und ein geeignetes Anfangstempo beim drei Wochen später stattfindenden Marathon zu finden.

Am kommenden Freitag fliege ich nun erst einmal nach Deutschland zurück und werde dann versuchen, noch drei längere Läufe zu bestreiten. Ob das reicht, ist mehr als fraglich. Bei meinem am letzten Sonntag zurückgelegten Halbmarathon wurden gegen Ende des Laufes meine Oberschenkel schon etwas schwer. Und das bei lediglich der Hälfte der Marathondistanz. Mein Respekt vor dem Marathon ist deutlich gewachsen und viel größer als früher. So ist meine Unbeschwertheit früherer Jahre dahin, ich bin nervös und meine Zweifel werden von Tag zu Tag größer. Ich überlege ständig, welche Zeit ich wohl laufen kann. Gelegentlich frage ich mich sogar, ob ich überhaupt ins Ziel komme. Ehrlicherweise glaube ich aufgrund meiner derzeitigen Form nicht, dass ich eine Zeit unter 3:30 Stunden erreichen werde. Meine Vermutung ist, eine Zeit zwischen 3:40 und 4:00 Stunden zu laufen.

Wer Lust hat, kann mir gerne seinen Tipp für meine Endzeit unter rainer@zippels.de mailen. Wer meiner tatsächlich gelaufenen Zeit am nächsten kommt, dem spendiere ich gerne ein Paar neue Laufschuhe von ZIPPEL’S Läuferwelt. 

Heute bekam ich eine Nachricht von Heinz Behrmann, ehemals der Organisator des großartigen Dreileuchttürmelaufes in Kiel. Er sprach mir einerseits Mut zu und sendete mir andererseits folgende Information: Beim Hannover-Marathon gab es unter den 2364 Finishern 15 M-70er. Der AK-Sieger lief hier mit einer 3:38-er Zeit durchs Ziel. Wer meine Blogbeiträge regelmäßig verfolgt, ist über mein Training und meine körperliche Verfassung sehr gut informiert. Am 3. März hatte ich seit sehr langer Zeit einmal wieder Herzrhythmusstörungen. Glücklicherweise sprang das Herz nach einigen Stunden wieder in seinen gewohnten Rhythmus. Vor vierzehn Tagen hatte ich erhebliche Beschwerden in meinem Unterbauch. Scheinbar führt mein höheres Alter doch zu dem ein oder anderen Zipperlein. Die Wochen davor hatte ich wenig Appetit und fühlte mich insgesamt nicht richtig fit. Ich machte mir durchaus Gedanken, ob diese Hinweise auf eine mögliche Corona-Infektion sein könnten. Offiziell war ich bisher nicht infiziert oder daran erkrankt. Gelegentlich mache ich Selbsttests, war aber bislang immer negativ. Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich symptomlos erkranke, also davon ausgehe, dass ich gesund bin. Schon das Training ist körperlich anstrengend, aber der Marathon noch deutlich anstrengender. Da wäre es doch außerordentlich wichtig, gesund an den Start zu gehen. Ich las unlängst von einem Holstein-Kiel-Spieler, der mit Corona infiziert war und bei dem jetzt eine Herzmuskelentzündung festgestellt wurde. Glücklicherweise werden die Spieler von Holstein Kiel medizinisch sehr intensiv betreut, sodass diese Entzündung entdeckt wurde. Bei vielen anderen Sportlern wird das aber nicht so sein und sie würden zum Beispiel an einem Marathon mit einer Herzmuskelentzündung teilnehmen. Ich habe also vorsichtshalber für die übernächste Woche schon einen Termin bei einem Internisten vereinbart, der mich noch einmal grundlegend durchchecken soll. Ich möchte, soweit es in den heutigen Zeiten möglich ist, sichergehen, dass medizinisch alles in Ordnung ist, bevor ich an den Start gehe.

Wochenkilometer: 81,1 km

Insgesamt: 2.640,6 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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