Auf dem Weg zu alter Topform

Noch 133 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Vor gut einer Woche hatte ich meine dritte Impfung gegen das Covid-19-Virus erhalten. Das Wochenende danach fühlte ich mich müde und abgeschlagen. Die Impfung selbst habe ich aber ohne weitere Beschwerden gut überstanden. So ließ ich meine neue Trainingswoche ruhig und vorsichtig angehen. Von Montag bis Mittwoch lief ich zusammen gut fünfundzwanzig Kilometer in moderatem Tempo. Am Donnerstag musste ich einen ungeplanten Ruhetag einlegen. Da ich früh morgens in Eckernförde einen Termin mit einem Geschäftspartner vereinbart hatte, konnte ich morgens nicht trainieren. Leider fiel dieser Termin aber wegen Krankheit aus. Dummerweise hatte der Partner vergessen, mich darüber zu informieren. Ärgerlich! In den letzten Monaten habe ich meinen Körper langsam wieder an tägliches Laufen herangeführt. Aber zwischen meinen Trainingseinheiten sollte gerne die maximale Erholungszeit von zweiundzwanzig Stunden liegen. Deshalb bin ich am Donnerstag statt des morgendlichen Trainings auch abends nicht mehr gelaufen. Am Freitag fühlte ich mich somit gut erholt und lief nach einer morgendlichen Videokonferenz eine Runde von fünfzehn Kilometern. Dabei benutzte ich wieder einmal die Veloroute 10. Sie ist auch eine optimale Laufpiste. Und wie ich aus gesicherter Quelle erfahren habe, ist die Benutzung für uns Läuferinnen und Läufer am jeweils linken Rand auch geduldet oder sogar erlaubt. Obwohl ich mich bei diesem Lauf sehr gut fühlte, stellte ich am Ende fest, dass meine Herzfrequenz im Durchschnitt etwa fünfzehn Schläge höher war als gewöhnlich. Ich hatte dafür keine richtige Erklärung. Vielmehr bin ich der Meinung, dass die Laufcomputer teilweise nicht genau messen, was absolut nicht gut ist und zeigt, dass man sich nicht bedingungslos auf die Technik verlassen sollte, sondern auch auf sein eigenes Gefühl hören sollte.

ZIPPEL'S Läuferwelt feiert Geburtstag

Am Sonnabend, dem 11.12., feierte ZIPPEL’S Läuferwelt seinen neununddreißigsten Geburtstag. Traditionell findet seit vielen Jahren am Abend ein Fackellauf statt. Üblicherweise werden etwa acht Kilometer in einem gemäßigten Tempo zurückgelegt. Coronabedingt hatten wir die Teilnehmerzahl diesmal auf fünfzehn Läuferinnen und Läufer begrenzt. Gemeinsam mit einigen unserer Mitarbeiter machten sich dann etwa zwanzig Unentwegte von der Rathausstraße Richtung Kiellinie auf den Weg. Dieses Jahr hat es mir besonders viel Spaß gemacht, war die Gruppe doch sehr homogen und kam komplett und gemeinsam wieder ans Ziel. Dazu rundete optimales Laufwetter diesen schönen Lauf ab. Da ich es aus den vergangenen Jahren gewohnt war, zurückgebliebene Teilnehmer einzusammeln und mit ihnen teilweise auch gehend oder sehr langsam laufend wieder ans Ziel zu kommen, war ich dieses Mal vorweg schon acht Kilometer gelaufen, um zumindest einen minimalen Trainingseffekt zu haben. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, morgens schon zehn bis zwölf Kilometer zu laufen und abends dann am Fackellauf teilzunehmen. Aber aus zeitlichen Gründen habe ich es irgendwie nicht geschafft. Insgesamt legte ich nun am Sonnabend mit einem Training knapp sechzehn Kilometer zurück.

Einige Zeilen vorher schrieb ich etwas über ausreichende Erholungszeit. Am Sonntagmorgen nahm mich meine Frau mit zu ihrer Praxis, da ich kurzfristig geplant hatte von dort nach Hause zu laufen. Nach meiner Einschätzung sollte die Entfernung etwa fünfzehn Kilometer betragen. Kurz vor zwölf Uhr startete ich bei regnerischem Wetter und einer frischen Brise. Meine Erholungszeit vom Abend bis zum nächsten Vormittag betrug somit nur sechzehn Stunden. Aus diesem Grund lief ich etwas holprig und unrund los und spürte die Belastung vom Vortag, vorrangig im muskulären Bereich. Im Laufe der Zeit wurde es dann aber besser und ich hatte einen schönen Lauf entlang des Nord-Ostsee-Kanals, dann über die Holtenauer Hochbrücke und die restlichen Kilometer an der Kiellinie. Den letzten Kilometer und am Ende stellte sich wieder einmal dieses befriedigende Gefühl eines erfolgreichen Laufes ein. Dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber es bescherte mir einen erfolgreichen und gelungenen Tag. Zum guten Gefühl trug weiterhin auch das Vertrauen in meinen Körper bei, kann ich mich doch auf dessen Leistungsfähigkeit verlassen. Mein Fazit der letzten Woche ist, nach einem müden Wochenstart, vermutlich durch die Impfung bedingt, der alten Form schon wieder sehr nahe gekommen zu sein. Das lässt mich hoffen, meinen Trainingsumfang Stück für Stück weiter steigern zu können, so wie es bei einer Marathonvorbereitung auch sein soll.

 

Wochenkilometer: 71,9 km

Kilometer insgesamt: 1.733,6 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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