ZIPPEL'S Läuferwelt Mitarbeiter Sebastian will mit einem Marathon in diesem Jahr drei Länder durchqueren beim Sparkassen Marathon der 3 Länder am Bodensee. In diesem Blog berichtet er über seine Herangehensweise bei der Vorbereitung auf diesen Marathon nach schwierigen zwei Jahren.
Am 13. September hatte ich endlich die Gelegenheit zu einem langen Lauf. Alles passte: ein freier Vormittag ohne Termine und eine gute Wettervorhersage. Schon am Vorabend ließ ich mir von meiner Uhr eine Strecke mit der „round- trip- routing“-Funktion vorschlagen. 29 km sollten es werden, den letzten Kilometer wollte ich ohne Navigation ergänzen. Meine Uhr führte mich über Hoffeld und Sören nach Langwedel zumnordwestlichsten Punkt bei Kilometer 16 durch Blocksdorf und Enkendorf. Überwiegend lief ich auf asphaltierten Wirtschaftswegen mit wenig Verkehr, abschnittsweise auch auf Fahrrad- oder Fußwegen. Wirklich schöne Passagen durch die Felder, durch kleine Wälder, rauf und runter, entlang von Knicks und Bauernhöfen. Ich konnte den Lauf genießen, alles lief gut. Weiter ging es nach Blumenthal, wo ich mich mit einem Gel versorgte. Jetzt hatte ich 26 km zurückgelegt und ich merkte schon deutlich dieAnstrengung. Es wurde zunehmend sonnig und wärmer. Irgendwas stimmte nicht mit der Vorhersage der Uhr: Ich war weiter als vier Kilometer vom Startpunkt entfernt! So entschied ich mich, statt der Uhrnavigation folgend in weiteren Schleifen nach Hause zu laufen, den direkten Weg an der ehemaligen B4 zu nehmen. So konnte ich das Gefälle in Richtung Bordesholm ausnutzen. Meinen Zielpunkt erreichte ich dann bei knapp 33 km.
„Es geht nur um den Weg, nicht um das Ergebnis.“ (Carl Lewis)
In den drei Stunden, die ich unterwegs war, kontrollierte ich immer wieder meine pace. Ich war zu schnell! Insgesamt lief ich über diese Distanz eine 5:39. Unter Trainingsbedingungen hätte ich die letzten zehn Kilometer in der pace nicht mehr durchgehalten. Ich erwische mich in der letzten Zeit immer wieder dabei, dass ich mir Gedanken über den Ablauf des Rennens mache. Was kann ich in der verbleibenden Zeit noch optimieren? Wie könnte eine Strategie aussehen? Natürlich rechnet man in der Wettkampfsituation mit frei werdenden Kräften, auch hatte ich nicht die für den Marathon geplanten Schuhe an. Aber wird das reichen? Traue ich mir eine 5:40 über 42 Kilometer zu? Mit welcher Startpace soll ich beginnen? Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, meine Frage war lediglich, wie viele Minuten ich unter der magischen Vier-Stunden-Marke bleiben würde. Das Wetter beobachte ich auch schon. Eine verlässliche Vorhersage gibt es noch nicht, so stütze ich mich zur Zeit noch auf die Angaben der langjährigen Mittelwerte. So sollte am 9. Oktober zur Laufzeit eine Temperatur zwischen 11 und 14 Grad herrschen. Folglich könnte man in Kurz/Kurz laufen.
Zwischenzeitlich hatten die Vorarlberger Nachrichten angefragt, ob sie meinen Blogpost „Streckencheck“ übernehmen dürften. Sie durften, ich schickte noch ein paar weitere Bilder und auf diesem Wege hat der Bericht vom Zippelsblog seinen Weg in eine 20-seitige Sonderbeilage zum Drei-Länder-Marathon geschafft. Alle von meiner Uhr aufgezeichneten Parameter befinden sich im gewohnten Rahmen, es sind keine nennenswerten Abweichungen erkennbar. Meine durchschnittliche Laufdistanz pro Training konnte ich im September auf 15,7 Kilometer steigern.
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