Noch 280 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.
Letzte Woche bin ich an 6 Tagen zusammen 64 km gelaufen und konnte mein Trainingspensum damit noch einmal etwas steigern. Die höhere Belastung spüre ich sehr deutlich. Von Woche zu Woche hoffe ich, dass mir das Laufen etwas leichter fällt. Aber leider ist dem nicht so. Ich vermisse nach wie vor die Leichtigkeit, die ich von früher gewohnt war. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es langsam vorangeht. Meine Herzfrequenz ist zwischenzeitlich etwas niedriger und wirkt stabiler als zu Beginn meiner Marathonvorbereitung, wo ich gelegentlich Extrasystolen gespürt habe. Für mich ist es überdies hinaus wichtig, wieder täglich zu versuchen, das Lauftraining in meinen „Tag“ einzuplanen. Das ist mir in den letzten Jahren etwas verloren gegangen, da ich nach Lust und Laune gelaufen bin und mir somit ein Ziel fehlte. Das Gefühl zu entwickeln, du musst noch laufen, muss ich erst wieder lernen. Aber das gelingt mir schon ganz gut, wie 6 Trainingstage in der abgelaufenen Woche belegen. Ich laufe nach wie vor nicht nach einem bestimmten Plan. Ich versuche, so oft wie möglich zu trainieren, unabhängig von der Distanz und vom Tempo. Weiterhin versuche ich meinen Körper in Einklang mit meinem Gefühl und der Gamin 945 zu bringen. Das ist mir allerdings noch nicht richtig gelungen.
Und jetzt in der Marathonvorbereitung ist es genauso. Ich verfolge mein Ziel, auch wenn noch diverse Formkrisen oder Verletzungen auf mich zukommen werden. Aus der Vergangenheit weiß ich, mit den obigen Eigenschaften stehe ich immer wieder auf. Erlebnisse wie 1980 bei den deutschen Marathonmeisterschaften in Waldkraiburg haben mich letztendlich stärker gemacht. Bei diesen Meisterschaften sollten sich die Teilnehmer für die Olympischen Spiele in Moskau qualifizieren. Am Vorabend des Laufes entschied die Politik einen Boykott der Spiele. Für die aussichtsreichen Sportler brach eine Welt zusammen. Mich betraf das weniger, da ich mich nicht hätte qualifizieren können. Aber bei diesen Meisterschaften liefen die ersten 4 Läufer unseres Vereins, Gut-Heil Neumünster allesamt persönliche Bestzeiten. Und ich war mit 2:25,23 Std. nur der Viertschnellste, ca. 45 Sekunden hinter dem Dritten aus unserem Verein. In der Mannschaftswertung wurde unser Team deutscher Vizemeister. Die ersten drei Läufer wurden gefeiert und ich stand mit leeren Händen da, obwohl ich meine Bestzeit gelaufen bin. Das sind Erlebnisse die prägen. Man hat immer die Möglichkeiten daran zu zerbrechen oder daraus gestärkt hervorzugehen.
Ich habe es gelernt, mit Niederlagen umzugehen und immer wieder den Weg nach vorne zu finden. Mit dieser Gewissheit glaube ich auch an mein Marathon Ziel im Frühjahr des nächsten Jahres. Ich kann meiner Stärke und meinem Selbstbewusstsein vertrauen!
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