Noch 154 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.
In der Nacht von Sonntag auf Montag haben unsere Filialleiter und ich im Hotel Birke in Kiel-Hasseldieksdamm übernachtet. Wir haben uns am Sonntag die Produkte der Saison Herbst / Winter 2022 unserer Lieferanten angesehen und am Montag darüber entschieden, welche Modelle in welchen Mengen wir bestellen. Das nächste Jahr wird richtig spannend, weil jetzt schon klar ist, dass nicht die Mengen produziert werden können, die vermutlich weltweit benötigt werden. Vor der Arbeit und dem Frühstück am Montagmorgen haben wir uns dann zum Laufen um 7.30 Uhr verabredet, wie es für Mitarbeiter von Laufläden üblich ist. Wir sind 10,9 Kilometer im 5:40-Minuten-Schnitt gelaufen und dabei als Gruppe gestartet und auch wieder angekommen. Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Jeder, der schon mit anderen Läufern gemeinsam gelaufen ist, hat vermutlich erlebt, dass eine Gruppe leicht auseinanderreißt. Wir sind mit der nötigen Disziplin zusammengeblieben und haben das Gruppengefühl genossen.
Am Dienstag stand ich, wie so häufig unmittelbar vor meinem Urlaub unter Zeitdruck und war froh, überhaupt 10,3 Kilometer gelaufen zu sein. Am Mittwoch bin ich dann in aller Frühe aufgestanden, um den Flug von Hamburg nach Teneriffa um 8:00 Uhr pünktlich zu erreichen. Für den Reisetag hatte ich einen trainingsfreien Tag eingeplant. Meinen ersten Trainingstag auf Teneriffa hatte ich am Donnerstag auf meiner Lieblingsstrecke. Ich lief zwölf Kilometer in einer Zeit von 1:00,57 Stunden. Diese Zeit entspricht einem Kilometerschnitt von 5:04 Minuten. Auf dieser Strecke muss ich zwar hin- und herpendeln, aber sie führt unmittelbar am Wasser entlang, man hört die Wellen rauschen und riecht die salzhaltige Luft. Einfach herrlich. Und obendrein liegt sie am frühen Morgen noch im Schatten, sodass ich bei angenehmen 18 °C laufen konnte. Ich spiele mit dem Gedanken, wenn ich mich gut fühle und verletzungsfrei bleibe, hier gegen Ende des Urlaubs einen Halbmarathon zu laufen. Die Zeit lasse ich zu diesem Zeitpunkt mal offen. Am Freitag mussten wir noch ein Familienmitglied vom Flughafen im Süden der Insel abholen. Das verband ich mit einem Lauf an der Promenade von Los Christianos bis fast zu der Playa de Las Americas. Das waren hin- und zurück gut 10 Kilometer. Aber der Lauf war schrecklich. Die Promenade war gegen 11 Uhr derartig mit Menschen gefüllt, dass ich oft ausweichen musste und teilweise Schlangenlinien gelaufen bin. Dazu kam, dass die Temperatur ca. 25°C plus die Sonneneinstrahlung betrug. Ich hatte schon länger geplant, diese Promenade zu laufen und zu erkunden. Ich werde die Strecke noch einmal im nächsten Jahr laufen, dann aber spätestens um acht Uhr starten. Überdies hinaus plane ich die Promenade dann komplett zu laufen. Eine Richtung ist wohl ungefähr 10 Kilometer lang, sodass ich bei dem Training zwanzig Kilometer laufen würde. Am Sonnabend bin ich dann wiederum auf meiner Lieblingsstrecke gelaufen, dieses Mal jedoch fünfzehn Kilometer. Um die Trainingswoche mit 73,5 Kilometer abzuschließen, musste ich am Sonntag noch einmal fünfzehn Kilometer laufen. Dieses Mal bin ich am Playa de Las Teresitas gestartet und in Richtung Santa Cruz gelaufen. Beide Läufe habe ich ungeplant, 5:19 Minuten pro Kilometer, im selben Tempo zurückgelegt. Meine Herzfrequenzen betrugen 116 bzw. 118 Schläge. Dieses Tempo strengt mich nicht mehr sonderlich an und gefühlt könnte ich jederzeit deutlich an Tempo zulegen. Ich denke, ich bin schon jetzt in einer guten Verfassung, muss aber meine Grundlagenausdauer weiter verbessern. Somit gilt weiterhin, den Trainingsumfang weiter behutsam zu steigern und verletzungsfrei zu bleiben.
Wenn mir vor einem halben Jahr jemand prophezeit hätte, dass ich diesen Trainingsumfang wieder schaffen würde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich hätte erwartet, dass mir das Training deutlich schwerer fallen würde und dass mein Bewegungsapparat diese Belastung nicht ohne Weiteres hingenommen hätte. Weiterhin war ich mir nicht sicher, ob meine Motivation reichen würde und ob mir das Laufen in diesen Bereichen und Umfängen wieder Spaß machen würde. Aber schon jetzt kann ich sagen, es macht mir großen Spaß und ich freue mich sehr über meine Leistungssteigerung. Es gibt mir doch ein tolles Lebensgefühl und ist ein großer Gewinn an Lebensqualität.
Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie wird nur zur persönlichen Beantwortung von Fragen und bei eventuellen Rückfragen verwendet. Mehr dazu in unseren Informationen zum Datenschutz.
Post your comment
Comments
... ja toll! Du weißt sicherlich, dass die Weltbestzeit für die M 70 bei 2:54,23 liegt. Gelaufen von dem
Amerikaner Gene Dykes. Schön, dass du mir folgst. HG Rainer
Hallo Rainer,
wir waren einmal "Konkurrenten" (DM Waldkraiburg '80, Orsoy '81 etc) in einer anderen Epoche. Folge deinem Blog mit viel Interesse auch deshalb weil ich zu vielen Namen noch einen Bezug habe. Toll, was du dir da vornimmst. Ich bin auf dem selben Pfad, allerdings mit einigen Jahren Verzug (Jg '57). Anbei ein Link ueber zwei 70jaehrige Athleten, die auch einfach inspirieren. Leroy lief seinen ersten Marathon ueberhaupt mit 70 in 3:35 hr. Viel Glueck, bleib verletzungsfrei und lass uns alle an deinem Unterfangen teilhaben. https://www.facebook.com/search/top?q=mike%20wien
No one has commented on this page yet.