Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt, ist mit 70 Jahren noch einmal einen Marathon gelaufen. Nach dem Hamburg-Marathon hat ihn das Lauffieber wieder gepackt. Im Winter plant er, am Valencia-Marathon teilzunehmen. In diesem Blog blickt er alle vier Wochen auf seine Erfahrungen, seine Pläne und von den Höhen und Tiefen des Lauftrainings zurück.
Datum | Strecke | Pace | Herzfrequenz | Anstieg |
21.11. | 10,3 km | 5:19 min | 117 | |
22.11. | Laufpause | |||
23.11. | 13,1 km | 5:16 min | 124 | |
24.11. | Laufpause | |||
25.11. | 10,6 km | 5:27 min | 119 | |
26.11. | 14,6 km | 5:16 min | 117 | |
27.11. | 12,1 km | 5:26 min | 117 |
Nun ist es nur noch eine Woche bis zum Valencia Marathon! Ich bin ehrlicherweise jetzt schon extrem nervös und angespannt. Früher habe ich mich sehr auf die Lauf-Reisen gefreut und habe mir vorher nicht viele Gedanken gemacht. Ist das jetzt eine Frage meines Alters? Am Donnerstag fliegen meine Frau und ich von Teneriffa nach Valencia. Zum ersten Mal mit der Fluglinie Vueling. Schon jetzt erscheint mir alles aufwendig und das Unbekannte und Ungewohnte macht mich unsicher. Ich werde zum ersten Mal in Valencia sein und kenne die Gegebenheiten nicht. Dann fahren wir vom Airport in ein Hotel. Es ist eine mir nicht bekannte Umgebung und alles ist fremd. Am Freitag und Sonnabend werden wir die Stadt erkunden und meine Startunterlagen abholen.
Soeben habe ich mich noch zum Frühstückslauf am Sonnabendmorgen angemeldet. Gemeinsame Essen, von New Balance organisiert, soll es auch geben. Der Gedanke, nicht meine gewohnte Umgebung und somit keinen Rückzugsort zu haben, verunsichert mich. Das war im Frühjahr dieses Jahres auch der Grund, weshalb ich den Hamburg-Marathon präferiert habe. Bis Sonnabend die Zeit in meinem gewohnten Umfeld zu Hause verbringen zu können und dann am Sonntagmorgen zum Marathon von Kiel nach Hamburg anreisen, empfinde ich als optimal und leistungsfördernd. Dann den Lauf bestreiten, wieder nach Hause fahren, sich ausruhen und erholen. Wie ich weiter oben schon schrieb, sind diese Gedanken für mich neu und ungewohnt. Ansonsten konnte ich die letzte Woche wie gewohnt laufen.
Nach den Oberschenkelbeschwerden Anfang der letzten Woche muss ich wohl von großem Glück sprechen. So lief ich an 5 Tagen gut 60 Kilometer. Ursprünglich hatte ich noch einen für mich langen Lauf von zwei Stunden geplant, aber aus Vorsicht bin ich von diesem Vorhaben abgewichen. So konnte ich die ganzen Tage schmerzfrei laufen, habe aber doch ständig in mich hineingehorcht und erwartete jederzeit wieder die bekannten Schmerzen. Aber glücklicherweise blieb ich bis jetzt verschont. In der letzten Woche vor dem Marathon sind ohnehin kürzere Läufe von 5-6 Kilometer und damit Erholung angesagt. Von Training kann man in dieser Phase nicht mehr sprechen, sondern eher von Formerhalt oder Bewegungstherapie. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass ich in einer guten Verfassung bin, obwohl es Tage gibt, an denen ich mich nicht so gut fühle. Manchmal poltert mein Herz etwas und ich denke immer noch, vielleicht hatte ich, wie meine Frau auch, Corona. Habe ich aber nicht wahrgenommen, da keine Symptome erkennbar waren und alle Tests negativ blieben. Auf der Aida gab es einen Tag, an dem es mir insgesamt nicht gut ging und an dem ich den ganzen Tag im Bett verbracht habe. Ich werde es nicht mehr herausbekommen, aber klar ist, dass sich die Zeiten geändert haben und wir mit dem Sars Virus leben müssen.
Natürlich gehe ich in Valencia mit Ambitionen an den Start. Mein Minimalziel ist, schneller zu sein als in Hamburg. Zur Erinnerung: Meine Zeit betrug seinerzeit 3:44.22 Stunden.Ein etwas höheres Ziel ist, unter 3:40 Std. zu laufen und mein Optimal Ziel liegt bei 3:35 Std. Aber ich muss abwarten, wie ich mich am Sonntag fühle und auch welche Witterungsbedingungen herrschen. Ich würde mich als Wettkampfläufer bezeichnen. Am Start kann ich noch skeptisch sein und Furcht vor der langen Strecke haben. Aber dieses Gefühl fällt dann mit dem Startschuss von mir ab und ich bin hoch konzentriert und fokussiert. Dann kann ich Kräfte mobilisieren, an die ich vor dem Lauf niemals geglaubt habe. An diese Eigenschaft glaube ich fest und gehe mit dem nötigen Selbstvertrauen ins Rennen. Vor Kurzem bekam ich eine Mail von den Veranstaltern des Valencia Marathons.
Meine Startnummer ist 1952, lieber wäre mir allerdings die 1982 gewesen. Ich starte im 6. Startblock um 8:35 Uhr. Es gibt eine Valencia Marathon APP. Wie bei vielen großen Läufen heute üblich, kann man Teilnehmer darin per Live-Tracking verfolgen. Für diejenigen, die Zeit haben und am 2. Advent nichts Besseres vorhaben, wäre das möglicherweise eine Idee. In Sachen Laufschuh beim Marathon bin ich noch nicht wesentlich weitergekommen. In meinen letzten Läufen habe ich einige Schuhe noch einmal probiert und ich bin immer noch nicht entschieden, werde aber 3-4 Paar mit nach Valencia nehmen. Dann kann mich in letzter Sekunde immer noch entscheiden.
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Ich drücke die Daumen und werde wahrscheinlich die Marathon App nutzen, um den Lauf zu verfolgen. Viel Erfolg und Pass auf Dich auf.
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