Noch 329 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.
Die letzten zwei Wochen liefen anders als erwartet: Am Mittwoch der dritten Trainingswoche erhielt ich meine 2 Impfung gegen Covid-19. Danach habe ich auf Anraten des Arztes 2 Tage Laufpause gemacht und bin am Sonnabend mit einer Distanz von 7 Kilometer wieder gestartet. In der vergangenen Woche habe ich dann wie geplant eine Leistungsdiagnostik durchgeführt. Nach Erhalt der Auswertung habe ich dann am Freitag den Versuch gestartet, etwas langsamer zu laufen. Das ist mir mit einer Geschwindigkeit von 5:47 Minuten pro Kilometer zum Teil auch gelungen. Leider bekam ich dann am Sonnabend und Sonntag Probleme mit meinem Magen und bin an beiden Tagen nicht gelaufen. Diese Situation kenne ich überhaupt nicht. Ich bin normalerweise nie krank.
Eine der Fragen in den letzten Wochen war: „Trainierst du nach einem Trainingsplan? Wenn ja, nach welchem?“ Immer wieder lese ich, dass Läufer nach individuellen Plänen trainieren. Es gibt diese in großer Anzahl im Netz oder auch von regional ansässigen Personaltrainern oder Lauf Coaches. Persönlich bin ich der Meinung, dass viele Trainingspläne als Schablone vorhanden sind und dann z.B. nach Zielsetzung und zur Verfügung stehender Zeit individuell angepasst werden. Aber insgesamt sind diese Vorgaben zu ungenau. Ein Trainer muss schon sehr nah an seinem Schützling dran sein, um eine exakte Trainingssteuerung zu gewährleisten. Und neben der Trainingslehre gehört dann noch verstärkt eine psychologische Betreuung dazu. Die meisten Coaches können diese intensive Betreuung schon aus zeitlichen Gründen nicht leisten, zumal sie in vielen Fällen Geld damit verdienen müssen.
Ich hatte als Jugendlicher und Junior einen Vereinstrainer, auf den ich blind vertraut habe. Aber bei Formkrisen gab es auch immer wieder Probleme und eine gewisse Hilflosigkeit. Ich begann 1968 mit dem Laufen, als das Training noch überwiegend aus Intervalltraining und Tempotraining bestand. Einige Jahre zuvor begründete der neuseeländische Leichtathletiktrainer Arthur Lydiard die Methode des Ausdauertrainings. Diese wurde in Deutschland dann von dem Mediziner und Leichtathletiktrainer Ernst van Aaken vertreten. Ein früherer guter Freund begann das Laufen Anfang der 70er ausschließlich mit langsamen Dauerläufen, trainierte nie auf der Bahn oder machte Tempoläufe. Mit dieser Trainingsmethode hat er immerhin Bestzeiten von 2:18:11 Stunden im Marathon,1:15:30 Stunden über 25 km und 29:48 Minuten über 10 km erreicht. Durch diese Beobachtungen und eigenen Erfahrungen habe ich mir dann im Laufe der Jahre meinen eigenen Trainingsplan erstellt und danach trainiert.
Meine heutige Situation ist nun noch etwas anders. Ich werde 70 Jahre, bin seit Jahrzehnten ausschließlich Gesundheitsläufer und plane noch einmal einen Marathon in 3:30 Stunden zu laufen. Ich empfinde das trotz meiner jahrzehntelangen Erfahrungen wie einen Neustart und muss vermutlich einiges probieren. Ich muss wieder lernen, wie mein Körper auf bestimmte Trainings reagiert. Ich bin selbst äußerst gespannt, wie sich meine Vorbereitung entwickelt. Meine Antwort ist also: Ich trainiere nach meinem eigenen Plan, den ich im Laufe der Monate vermutlich verändern und anpassen muss.
Die Leistungsdiagnostik werde ich vorerst alle 6-8 Wochen wiederholen. In der Hoffnung, dass sich die Ergebnisse nachweislich verbessern. Das heißt höhere Geschwindigkeiten bei denselben Laktatwerten. Meine Ergebnisse der Leistungsdiagnostik gibt es hier.
Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.
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