Noch 217 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.
Nach einem trainingsfreien Montag gleich zu Beginn der Woche, bin ich am Dienstag und Mittwoch zusammen 22,7 Kilometer gelaufen. Am Donnerstagabend nahm ich dann am Kiel.Lauf.Treff teil und schloss mich der 5:40 Min./ km Gruppe an. Schon die ersten gelaufenen Kilometer waren gut 10 Sekunden schneller. So ist es eben häufig beim in der Gruppe laufen. Irgendwer läuft vorweg und macht dann halt etwas mehr Tempo als geplant. Andere Läufer fühlen sich schnell animiert mitzuhalten und sogar vorbeizuziehen und schon entsteht ein kleiner „Wettkampf“.
Bei mir lief es sehr gut und ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Probleme. Zwischen Kilometer fünf und sechs bekam ich dann aber plötzlich von einem auf den anderen Moment starke Schmerzen in der rechten Ferse und konnte nicht mehr richtig auftreten. Ich lief aber weiter und versuchte durch Gewichtsverlagerung und Vorfußlaufen die Schmerzen zu lindern. Diese Maßnahmen halfen allerdings nicht wesentlich, ich lief aber trotzdem weiter. Mein Laufstil war durch die Verlagerung auf das linke Bein nun nicht mehr rund und flüssig. So schleppte ich mich dann bis zum Ziel an der Förde Sparkasse. Dabei wurden die letzten Kilometer auch noch deutlich schneller gelaufen, sodass am Ende statt geplanter 5:40 Min. / km 5:16 Min. / km daraus wurden. Im Ziel blieb ich dann noch einige Zeit stehen und unterhielt mich mit dem ein oder anderen Teilnehmer. Danach humpelte ich mehr als das ich lief die 1,5 Kilometer zu mir nach Hause. Nach dem Duschen schaute ich mir meine rechte Ferse an, konnte aber optisch keine Auffälligkeiten feststellen. Beim Draufdrücken verspürte ich aber einen extrem starken Schmerz. Beim Barfußgehen in der Wohnung konnte ich wegen der Schmerzen nicht auftreten. Als Sofortmaßnahme rieb ich die vermeintliche Stelle an der Ferse mit Voltaren Gel ein und nahm zusätzlich auch noch Voltaren Tabletten. Am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl der Besserung. Trotzdem hatte ich weiterhin Schmerzen und lief am Freitag natürlich nicht. Ich behandelte meine Beschwerden weiterhin mit Voltaren. Am Sonnabend konnte ich dann tatsächlich schon wieder einigermaßen schmerzfrei gehen und auch die Schmerzen beim Draufdrücken waren nun schon deutlich geringer. Auch wenn ich mit dem Gedanken spielte, eine kurze Laufstrecke zu versuchen, setzte ich am Sonnabend dennoch mit dem Training aus. Wie die Tage zuvor rieb ich die Ferse weiterhin mit Voltaren Gel ein und nahm auch weiterhin die Tabletten. Sonntag hatte ich den Eindruck, dass ich beschwerdefrei war. Ich konnte normal gehen und hatte keinen Druckschmerz mehr. Ich kämpfte mit mir: Laufen - ja oder nein? Am Sonntagnachmittag hielt es mich dann nicht mehr und ich startete zu einem fünf Kilometer Lauf. Bei der geplanten Runde hätte ich jederzeit abbrechen können, ohne einen langen Weg nach Hause zu haben. Tatsächlich lief ich beschwerdefrei, hatte aber nicht die Disziplin, es bei den fünf Kilometer zu belassen, sondern verlängerte die Strecke auf sieben Kilometer. Ob das gut und richtig war, wird sich nun zeigen. Wenn ich weiter beschwerdefrei bleiben sollte, werde ich versuchen, regelmäßig eine Distanz von ca. fünf Kilometer zu laufen und beobachten, was geschieht. Falls ich wieder Schmerzen bekommen sollte, werde ich weiter aussetzen, aber auch einen Arzt aufsuchen.
Grundsätzlich sind Schmerzen eine Reaktion des Körpers auf eine ungewohnte Belastung und als Signal oder als Hilferuf zu verstehen. Es ist aber immer wieder dasselbe, wenn Schmerzen auftreten, was tun? Laufpause - ja oder nein? Und wenn ja, wie lange? Oder doch mit geringer Belastung und Intensität weiterlaufen? Es gibt sicherlich kein Patentrezept. Jeder Fall liegt völlig anders und ist individuell zu betrachten. Man hat lediglich die Möglichkeit, sich zu beobachten und je nach Situation sein weiteres Handeln zu entscheiden. Und das trifft natürlich jetzt auch auf mich zu!
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